Warum du eine Krisenvorsorge Checkliste brauchst

Krisenvorsorge kann überwältigend wirken. Wo anfangen? Was ist wirklich wichtig? Was kann warten? Ohne System verliert man schnell den Überblick – und am Ende fehlen im Notfall ausgerechnet die entscheidenden Dinge.

Eine durchdachte Checkliste ist dein roter Faden durch die Vorbereitung. Sie hilft dir, systematisch vorzugehen, nichts Wichtiges zu vergessen und den Fortschritt zu sehen. Statt dich zu stressen, gibt sie dir Kontrolle zurück: Du weißt genau, was du schon hast und was noch fehlt.

Das Beste: Du musst nicht alles sofort haben. Eine Checkliste erlaubt dir, Schritt für Schritt vorzugehen – diese Woche Wasser und Grundnahrungsmittel, nächste Woche Erste Hilfe, danach Dokumente. Jedes abgehakte Feld bringt dich näher an echte Sicherheit.

Dieser Artikel liefert dir die komplette Krisenvorsorge Checkliste für alle wichtigen Bereiche – übersichtlich strukturiert, praxisnah und sofort umsetzbar.

Die 8 Säulen deiner Krisenvorsorge Checkliste

Eine vollständige Krisenvorsorge deckt acht zentrale Bereiche ab. Jede Säule erfüllt einen anderen Zweck – zusammen bilden sie dein Sicherheitsnetz.

Die 8 Bereiche im Überblick:

  1. Wasser: Überleben ohne Wasser ist nur wenige Tage möglich
  2. Lebensmittel: Grundversorgung für mindestens 10 Tage
  3. Energie und Licht: Strom fällt aus – du brauchst Alternativen
  4. Erste Hilfe und Medikamente: Gesundheit sichern, wenn Hilfe nicht sofort kommt
  5. Hygiene: Würde und Gesundheit auch in Krisenzeiten bewahren
  6. Dokumente und Finanzen: Wichtige Papiere griffbereit und geschützt
  7. Notfallplan und Kommunikation: Wissen, was zu tun ist und mit anderen in Kontakt bleiben
  8. Notfalltasche (Bug-Out-Bag): Für den Fall, dass du schnell weg musst

Im Folgenden findest du für jeden Bereich eine detaillierte Checkliste – zum Durchgehen, Abhaken und schrittweisen Aufbau.

Checkliste 1: Wasservorrat

Warum Wasser Priorität Nummer 1 ist: Ohne Wasser überlebst du nur 3 Tage. Ohne Essen mehrere Wochen. Bei Stromausfall, Wasserrohrbruch oder Verunreinigung ist der Zugang zu sauberem Trinkwasser nicht selbstverständlich.

Grundbedarf pro Person:

  • 2 Liter Trinkwasser pro Tag
  • Zusätzlich 1-2 Liter für Hygiene und Kochen (optional, aber hilfreich)
  • Für 10 Tage: 20 Liter pro Person

Wasser-Checkliste zum Abhaken

  • 20 Liter Trinkwasser pro Person (Mineralwasserkisten oder große Flaschen)
  • Wasservorrat kühl und dunkel gelagert (nicht in der Sonne, nicht über Heizung)
  • Haltbarkeitsdatum notiert und Rotation eingeplant (alle 6-12 Monate prüfen)
  • Wasserfilter oder Entkeimungstabletten als Backup (z.B. Sawyer Filter, Micropur Tabletten)
  • Wasserkocher oder Campingkocher zum Abkochen vorhanden (falls Wasser gefiltert werden muss)
  • Behälter zum Wassertransport (Kanister oder faltbare Wasserbeutel, falls öffentliche Versorgung wieder läuft)
  • Notiz, wo öffentliche Wasserstellen sind (Brunnen, Flüsse, Notversorgungsstellen der Gemeinde)

Praxistipp: Bei Krisenwarnung (z.B. angesagter Sturm, drohender Stromausfall) kannst du deine Badewanne mit Wasser füllen – das ist kein Trinkwasser, aber nutzbar für Toilettenspülung und Hygiene.

Checkliste 2: Lebensmittelvorrat

Ziel: Mindestens 10 Tage ohne Einkaufen auskommen, besser 14 Tage.

Grundprinzipien:

  • Lange haltbar (mindestens 1 Jahr)
  • Keine Kühlung notwendig
  • Einfache oder keine Zubereitung
  • Lebensmittel, die du tatsächlich isst (keine exotischen Notfallrationen, die du nie anrührst)

Lebensmittel-Checkliste nach Kategorien

Getreideprodukte (pro Person für 10 Tage: ca. 3,5 kg)

  • 2 kg Nudeln (verschiedene Sorten)
  • 2 kg Reis (weiß hält länger als Vollkorn)
  • 1 kg Haferflocken
  • 500 g Mehl (zum Brotbacken)
  • 1 Packung Knäckebrot oder Zwieback (sofort essbar)

Proteinquellen (pro Person für 10 Tage: ca. 1,5 kg)

  • 5 Dosen Thunfisch oder Makrele
  • 3 Dosen Kidneybohnen oder weiße Bohnen
  • 500 g Linsen (rot oder braun)
  • 2 Dosen Kichererbsen
  • 1 Dose Corned Beef oder Fleisch (optional für Nicht-Vegetarier)
  • 200 g Dauerwurst (Salami, Landjäger)

Gemüse (pro Person für 10 Tage: ca. 4 kg)

  • 4 Dosen Tomaten (passiert oder stückig)
  • 3 Dosen Mais
  • 2 Dosen Erbsen und Karotten
  • 1 Glas Sauerkraut oder Rotkohl
  • Gemüsebrühwürfel oder -pulver
  • Tomatensauce oder passierte Tomaten (für Nudelgerichte)

Obst und Nüsse (pro Person für 10 Tage: ca. 2,5 kg)

  • 3 Dosen Pfirsiche, Ananas oder Birnen
  • 2 Gläser Apfelmus
  • 300 g Trockenfrüchte (Rosinen, Aprikosen, Datteln)
  • 500 g Nussmischung (Mandeln, Walnüsse, Cashews)

Milchprodukte und Fette (pro Person für 10 Tage)

  • 10 Liter H-Milch (oder 500 g Milchpulver)
  • 1 Flasche Olivenöl (500 ml)
  • 1 Glas Kokosöl oder Butter in Dosen

Extras und Gewürze

  • Salz, Pfeffer, Paprika, Curry, Knoblauchpulver
  • 1 Glas Honig (unbegrenzt haltbar)
  • Zucker (für Moral und Energie)
  • Marmelade
  • Schokolade, Kekse (psychologisch wichtig!)
  • Müsliriegel, Energieriegel

Fertiggerichte für Notfälle

  • 3 Dosen Ravioli, Gulasch oder Eintopf (kalt essbar)
  • 5 Tütensuppen oder Instant-Nudeln
  • 2 Packungen Fertig-Reis-Gerichte

Organisation und Lagerung

  • Alle Lebensmittel kühl, trocken und dunkel gelagert
  • Regelmäßige Rotation eingeplant (First-In-First-Out)
  • Haltbarkeitsdaten überprüft und notiert
  • Vorräte gegen Schädlinge geschützt (luftdichte Behälter für Getreide)

Checkliste 3: Energie und Licht

Warum das wichtig ist: Bei Stromausfall fallen nicht nur Licht und Heizung aus, sondern auch Herd, Internet, Kühlschrank. Du brauchst alternative Energiequellen.

Energie-Checkliste

Licht

  • 2-3 Taschenlampen (verschiedene Größen)
  • LED-Stirnlampe (lässt Hände frei)
  • Kurbellampe oder Solar-Taschenlampe (funktioniert ohne Batterien)
  • Ersatzbatterien für alle Geräte (verschiedene Größen, großzügig)
  • Kerzen (mindestens 20 Stück) und Streichhölzer/Feuerzeuge
  • Kerzenhalter oder feuerfeste Unterlagen

Kochen ohne Strom

  • Campingkocher (Gas oder Benzin)
  • Gaskartuschen (10-20 Stück, je nach Kochertyp)
  • Spirituskocher + Brennspiritus (1-2 Liter)
  • Alternativ: Grill (falls Garten/Balkon vorhanden)
  • Holzkohle oder Brennholz
  • Feuerzeuge und wasserfeste Streichhölzer (mehrfach)

Kommunikation und Information

  • Batteriebetriebenes Radio oder Kurbelradio (für Notfallmeldungen)
  • Ersatzbatterien für Radio
  • Powerbank für Handy (mindestens 10.000 mAh, GELADEN!)
  • Solarpanel zum Laden (optional, für längere Krisen)
  • Auto-Ladegerät für Handy

Wärme (besonders im Winter)

  • Warme Decken, Schlafsäcke
  • Thermounterwäsche, dicke Socken
  • Rettungsdecken (reflektieren Körperwärme)
  • Optional: Petroleumofen oder Gaskamin (mit Vorsicht, Kohlenmonoxid-Gefahr!)

Wichtig: Teste alle Geräte VORHER. Du willst im Notfall nicht rausfinden, dass der Campingkocher nicht funktioniert oder die Batterien leer sind.

Checkliste 4: Erste Hilfe und Medikamente

Warum das entscheidend ist: Bei größeren Krisen sind Krankenhäuser überlastet oder schwer erreichbar. Du musst Verletzungen und gesundheitliche Probleme selbst versorgen können. Die Erste-Hilfe-Grundlagen für Notfälle zeigen dir die wichtigsten lebensrettenden Maßnahmen.

Erste-Hilfe-Checkliste

Grundausstattung

  • Verbandkasten nach DIN 13164 (Auto-Verbandskasten oder besser: DIN 13169 für Betriebe)
  • Sterile Kompressen (verschiedene Größen)
  • Mullbinden, elastische Binden
  • Pflaster (verschiedene Größen)
  • Blasenpflaster
  • Dreiecktuch
  • Schere, Pinzette, Zeckenzange
  • Einmalhandschuhe (mehrere Paar)
  • Desinfektionsmittel (Hände und Wunden)
  • Rettungsdecke

Medikamente (rezeptfrei)

  • Schmerzmittel (Ibuprofen, Paracetamol)
  • Fieberthermometer
  • Mittel gegen Durchfall (Elektrolytpulver, Kohletabletten)
  • Mittel gegen Verstopfung
  • Mittel gegen Übelkeit
  • Erkältungsmittel (Nasenspray, Hustensaft)
  • Wundsalbe (z.B. Bepanthen)
  • Brandsalbe
  • Insektenschutz, Salbe gegen Insektenstiche
  • Allergiemedikament (Antihistaminikum)

Persönliche Medikamente

  • Alle verschreibungspflichtigen Medikamente für mindestens 2 Wochen vorrätig
  • Liste mit Medikamentennamen, Dosierung und Anwendung
  • Kopie des Rezepts

Ergänzende Gesundheitsvorsorge

  • Vitaminpräparate (besonders Vitamin C, D)
  • Handdesinfektionsmittel (mehrere Flaschen)
  • Mundschutz/FFP2-Masken (bei Pandemie oder Rauchentwicklung)

Organisation

  • Erste-Hilfe-Set an leicht zugänglichem Ort
  • Ablaufdaten regelmäßig überprüfen
  • Erste-Hilfe-Kenntnisse auffrischen (Kurs besuchen!)

Praxistipp: Mache alle 2 Jahre einen Erste-Hilfe-Kurs. Wissen veraltet schnell – und im Notfall musst du handeln können, ohne nachzudenken.

Checkliste 5: Hygiene und Sanitär

Warum das wichtig ist: Hygiene ist nicht nur Komfort, sondern Gesundheitsschutz. Mangelnde Hygiene führt zu Krankheiten – gerade in Krisen ein enormes Risiko.

Hygiene-Checkliste

Körperpflege

  • Seife (Stückseife hält länger als Flüssigseife)
  • Shampoo (kleine Flaschen oder feste Shampoo-Riegel)
  • Zahnbürsten (für alle Haushaltsmitglieder)
  • Zahnpasta (mehrere Tuben)
  • Deo (Stick oder Roller)
  • Handtücher (mehrere, schnelltrocknend ideal)
  • Feuchttücher (für schnelle Reinigung ohne Wasser)

Damenhygiene

  • Monatsbedarf an Binden oder Tampons für mindestens 3 Monate
  • Menstruationstasse oder waschbare Stoffbinden (wiederverwendbar, nachhaltig)

Toilette

  • Toilettenpapier (mindestens 20 Rollen)
  • Feuchtes Toilettenpapier
  • Müllbeutel (für Notfall-Toilette)
  • Campingtoilette oder Eimer mit Deckel (falls Wasserspülung ausfällt)
  • Katzenstreu oder Sägespäne (bindet Gerüche in Notfalltoilette)

Wäsche und Reinigung

  • Waschmittel (auch ohne Waschmaschine nutzbar)
  • Eimer zum Handwaschen
  • Wäscheleine und Klammern
  • Allzweckreiniger
  • Spülmittel
  • Müllbeutel (große Vorrat, vielseitig einsetzbar)
  • Gummihandschuhe

Babys und Kleinkinder

  • Windeln (Vorrat für mindestens 2 Wochen, besser 4)
  • Feuchttücher
  • Wundschutzcreme
  • Babyseife/-shampoo

Praxistipp: Hygieneartikel sind auch Tauschware. In längeren Krisen sind sie extrem begehrt – ein Vorrat gibt dir Verhandlungsmasse.

Checkliste 6: Dokumente und Finanzen

Warum das entscheidend ist: Bei Evakuierung oder Dokumentenverlust brauchst du Nachweise für Identität, Eigentum und Versicherungsansprüche. Ohne Papiere bist du in der Bürokratie hilflos.

Dokumenten-Checkliste

Persönliche Dokumente (Kopien anlegen!)

  • Personalausweise/Reisepässe (alle Haushaltsmitglieder)
  • Geburtsurkunden
  • Heiratsurkunde
  • Scheidungsurteile (falls relevant)
  • Führerschein
  • Fahrzeugpapiere (Zulassung, Brief)

Gesundheit

  • Impfausweise
  • Krankenversicherungskarte (Kopie)
  • Medikamentenliste mit Wirkstoffen
  • Patientenverfügung
  • Vorsorgevollmacht
  • Organspenderausweis (falls vorhanden)

Finanzen und Eigentum

  • Sparbücher, Kontounterlagen
  • Kreditkarteninformationen
  • Versicherungspolicen (Hausrat, Haftpflicht, Kranken, Lebensversicherung)
  • Grundbuchauszüge
  • Miet- oder Kaufverträge (Wohnung, Immobilien)
  • Testament

Sonstiges

  • Wichtige Passwörter (verschlüsselt!) oder Zugang zu Passwortmanager
  • Fotos von Wertsachen (für Versicherungsansprüche)
  • Kontaktliste mit wichtigen Telefonnummern (Familie, Ärzte, Versicherungen)

Organisation der Dokumente

  • Alle Dokumente eingescannt und digital gesichert
  • USB-Stick mit verschlüsselten Kopien (in Notfalltasche)
  • Ausgedruckte Kopien in wasserdichter Mappe
  • Originale in feuerfestem Safe oder Bankschließfach
  • Digitale Kopien verschlüsselt in Cloud (optional, nur wenn vertrauenswürdiger Anbieter)

Bargeld

  • Mindestens 200-500 Euro in bar (kleine Scheine: 5, 10, 20 Euro)
  • Bei Stromausfall funktionieren Geldautomaten und Kartenzahlung nicht!
  • Bargeld sicher versteckt (nicht alles am selben Ort)

Checkliste 7: Notfallplan und Kommunikation

Warum das entscheidend ist: In Krisen zählt jede Sekunde. Wer keinen Plan hat, verliert wertvolle Zeit mit Grübeln und Diskutieren. Ein Notfallplan gibt allen Beteiligten Sicherheit und Orientierung.

Notfallplan-Checkliste

Kontakte und Informationen

  • Liste mit allen wichtigen Notfallnummern (ausgedruckt!)
    • Polizei (110), Feuerwehr (112), Rettungsdienst (112)
    • Giftnotruf (regional unterschiedlich)
    • Hausarzt, Kinderarzt
    • Apotheken-Notdienst
    • Wichtige Familienmitglieder (mindestens 2 Telefonnummern pro Person)
    • Nachbarn
    • Vermieter/Hausverwaltung
    • Versicherungen
    • Strom-, Gas-, Wasserversorger
  • Notfallkontakt außerhalb des Wohnorts (falls lokale Netze ausfallen)
  • Kontaktdaten an mehreren Orten hinterlegt (Kühlschrank, Notfalltasche, Auto)

Treffpunkte

  • Primärer Treffpunkt definiert (5-10 Minuten Fußweg, eindeutig identifizierbar)
  • Sekundärer Treffpunkt definiert (außerhalb der Gefahrenzone, weiter entfernt)
  • Alle Haushaltsmitglieder kennen beide Treffpunkte
  • Weg zu Treffpunkten mindestens einmal gemeinsam abgegangen

Krisenszenarien durchgespielt

  • Handlungsanweisungen für Stromausfall erstellt
  • Handlungsanweisungen für Feuer erstellt
  • Handlungsanweisungen für Hochwasser/Unwetter erstellt
  • Handlungsanweisungen für medizinischen Notfall erstellt
  • Evakuierungsrouten festgelegt und besprochen

Übung und Training

  • Notfallübung mindestens einmal im Jahr durchgeführt
  • Kinder wissen, wo Notfalltasche steht und was bei Alarm zu tun ist
  • Alle Haushaltsmitglieder kennen den Plan und wissen, wo er zu finden ist

Kommunikationsmittel

  • Handy mit geladener Powerbank
  • Batteriebetriebenes Radio für Notfallmeldungen
  • Liste mit Radiostationen für Krisenmeldungen (z.B. Deutschlandfunk)
  • Pfeife zum Signalisieren (in Notfalltasche)

Plan-Dokumentation

  • Notfallplan ausgedruckt und am Kühlschrank befestigt
  • Notfallplan in Notfalltasche
  • Digitale Version auf Handy (offline verfügbar!)
  • Kopie bei Vertrauensperson außerhalb des Haushalts

Checkliste 8: Notfalltasche (Bug-Out-Bag)

Warum das wichtig ist: Bei Feuer, Hochwasser, Chemieunfall oder anderen Gefahren bleibt oft keine Zeit. Deine Notfalltasche muss immer gepackt und griffbereit sein – für 72 Stunden Autonomie.

Notfalltasche-Checkliste

Die Tasche selbst

  • Robuster Rucksack (bequem tragbar, wasserdicht oder mit Regenhülle)
  • Nicht zu schwer (maximal 15-20% des Körpergewichts)

Wasser und Nahrung (für 72 Stunden)

  • 3 Liter Wasser (3 Flaschen à 1 Liter)
  • Wasserfilter oder Entkeimungstabletten (für Nachschub unterwegs)
  • Energieriegel, Müsliriegel (mindestens 6 Stück)
  • Nüsse, Trockenfrüchte
  • 2 Dosen Fertiggerichte (kalt essbar, z.B. Ravioli)
  • Dosenöffner (manuell!)

Kleidung

  • Wechselkleidung (wetterangepasst)
  • Unterwäsche, Socken (2 Paar)
  • Regenjacke oder Poncho
  • Thermounterwäsche (im Winter)
  • Mütze, Handschuhe (je nach Jahreszeit)
  • Feste Schuhe (wenn nicht sofort am Fuß)

Übernachtung

  • Schlafsack oder Rettungsdecke
  • Isomatte (kompakt, faltbar)
  • Plane oder Tarp (als Unterschlupf)

Werkzeug und Ausrüstung

  • Taschenmesser oder Multitool
  • Taschenlampe + Ersatzbatterien
  • Feuerzeug, wasserfeste Streichhölzer
  • Seil oder Paracord (10 Meter)
  • Klebeband (Duct Tape, vielseitig einsetzbar)
  • Kompass und Karte der Region (gedruckt!)
  • Pfeife (zum Signalisieren)

Erste Hilfe und Hygiene

  • Erste-Hilfe-Set (kompakt)
  • Persönliche Medikamente (mindestens 3 Tage)
  • Hygieneartikel (Seife, Zahnbürste, Zahnpasta)
  • Toilettenpapier (kleine Rolle)
  • Feuchttücher
  • Damenhygiene (falls zutreffend)
  • Handdesinfektionsmittel

Dokumente und Finanzen

  • Dokumentenmappe mit Kopien aller wichtigen Papiere
  • USB-Stick mit verschlüsselten Scans
  • Bargeld (mindestens 200 Euro, kleine Scheine)
  • Notfallkontakte (ausgedruckt)

Kommunikation und Information

  • Handy-Powerbank (geladen!)
  • Batteriebetriebtes Radio
  • Notizblock, Stift
  • Wichtige Telefonnummern (ausgedruckt)

Für Familien zusätzlich

  • Babynahrung, Windeln (falls Baby im Haushalt)
  • Lieblingskuscheltier (beruhigt Kinder enorm)
  • Kleines Spiel oder Buch gegen Langeweile

Organisation

  • Notfalltasche steht an leicht zugänglichem Ort (Flurnähe)
  • Alle Haushaltsmitglieder wissen, wo sie steht
  • Inhalt zweimal jährlich überprüft (Haltbarkeit, Batterien, passende Kleidung)

Checkliste 9: Ergänzende Vorsorge

Zusätzliche Punkte, die deine Krisenvorsorge abrunden:

Werkzeug und Reparatur

  • Grundwerkzeug (Hammer, Schraubenzieher, Zange)
  • Säge, Axt (für Holz, falls Heizen nötig wird)
  • Nägel, Schrauben, Draht
  • Klebeband, Kabelbinder
  • Feuerlöscher (regelmäßig prüfen!)

Information und Wissen

  • Erste-Hilfe-Handbuch (ausgedruckt)
  • Survival-Ratgeber oder Outdoor-Buch
  • Stadtpläne, Straßenkarten (gedruckt)
  • Notizen zu wichtigen Skills (z.B. Feuer machen, Wasser filtern)

Haustiere

  • Futter- und Wasservorrat für 2 Wochen
  • Transportbox griffbereit
  • Impfausweis und Gesundheitspapiere in Dokumentenmappe
  • Aktuelle Fotos (falls Tier entläuft)
  • Medikamente (falls nötig)

Schutz und Sicherheit

  • Rauchmelder funktionsfähig (Batterien prüfen!)
  • Kohlenmonoxid-Melder (falls Gas- oder Petroleumgeräte im Einsatz)
  • Fenster- und Türsicherungen
  • Feuerlöscher und Löschdecke

Community und Netzwerk

  • Nachbarn über eigene Krisenvorsorge informiert (gegenseitige Hilfe!)
  • Kontakt zu lokalen Prepper-Gruppen oder Gemeinschaftsprojekten
  • Tauschgüter überlegt (Batterien, Kerzen, Hygieneartikel)

Wie du deine Checkliste systematisch abarbeitest

Eine komplette Checkliste kann überwältigend wirken. So gehst du strukturiert vor:

Phase 1: Grundlagen (Woche 1-2)

  • Wasservorrat aufbauen (2 Kisten Mineralwasser pro Person)
  • Notfallplan erstellen (Kontakte, Treffpunkte)
  • Grundnahrungsmittel kaufen (Nudeln, Reis, Konserven)

Phase 2: Basis-Sicherheit (Woche 3-4)

  • Erste-Hilfe-Set besorgen und vervollständigen
  • Dokumentenmappe mit Kopien erstellen
  • Taschenlampen und Batterien kaufen

Phase 3: Erweiterung (Woche 5-8)

  • Lebensmittelvorrat auf 10 Tage ausbauen
  • Hygieneartikel-Vorrat anlegen
  • Campingkocher und Brennstoff besorgen
  • Bargeld abheben und sicher lagern

Phase 4: Feinschliff (Woche 9-12)

  • Notfalltasche packen
  • Alle Checklisten durchgehen und Lücken schließen
  • Notfallübung mit Familie durchführen
  • Rotation und Wartungsplan erstellen

Praxistipp: Setze dir wöchentliche Mini-Ziele. “Diese Woche: Wasservorrat besorgen” ist machbar. “Komplette Krisenvorsorge aufbauen” wirkt erdrückend.

Häufige Fehler bei der Krisenvorsorge vermeiden

Fehler 1: Alles auf einmal wollen Krisenvorsorge ist ein Marathon, kein Sprint. Fang klein an und baue schrittweise auf.

Fehler 2: Checkliste erstellen, aber nie umsetzen Eine Checkliste hilft nur, wenn du sie auch nutzt. Beginne heute mit dem ersten Punkt.

Fehler 3: Vorräte anlegen und vergessen Integriere deine Vorräte in den Alltag. Rotiere Lebensmittel, prüfe regelmäßig Haltbarkeit.

Fehler 4: Nur für dich selbst planen Berücksichtige alle Haushaltsmitglieder – auch Haustiere. Jeder hat individuelle Bedürfnisse.

Fehler 5: Keine Übung Ein Plan, den niemand kennt, ist wertlos. Übe mit deiner Familie, was im Notfall zu tun ist.

Fehler 6: Unrealistische Szenarien vorbereiten Fokussiere dich auf wahrscheinliche Risiken in deiner Region (Stromausfall, Unwetter, Pandemie) statt auf Hollywood-Szenarien.

Fehler 7: Wichtige Dokumente nicht sichern Ohne Kopien deiner Papiere bist du in einer Evakuierungssituation hilflos. Digitalisiere und lagere sicher.

Wartung und Aktualisierung deiner Krisenvorsorge

Krisenvorsorge ist kein einmaliges Projekt. Sie braucht regelmäßige Pflege.

Halbjährliche Überprüfung (Frühjahr und Herbst):

  • Haltbarkeit von Lebensmitteln und Medikamenten prüfen
  • Batterien testen (Taschenlampen, Radio)
  • Wasservorrat auf MHD checken und rotieren
  • Kleidung in Notfalltasche anpassen (besonders bei Kindern)
  • Notfallplan auf Aktualität prüfen (neue Telefonnummern?)
  • Erste-Hilfe-Set ergänzen (verbrauchte Artikel ersetzen)

Bei wichtigen Lebensveränderungen:

  • Umzug: Neuen Notfallplan erstellen, Treffpunkte anpassen
  • Familienzuwachs: Vorräte erweitern, Babyausstattung ergänzen
  • Neue Medikamente: In Notfalltasche und Erste-Hilfe-Set aufnehmen
  • Jahreszeiten: Kleidung in Notfalltasche wechseln (Sommer/Winter)

Praxistipp: Setze dir eine Erinnerung im Kalender – zum Beispiel beim Wechsel auf Sommer-/Winterzeit. So vergisst du die Überprüfung nicht.

Krisenvorsorge mit kleinem Budget

Vollständige Krisenvorsorge muss nicht teuer sein. Mit diesen Strategien schonst du deinen Geldbeutel:

Budget-Tipps:

  • Schrittweise aufbauen: 10-15 Euro pro Woche zusätzlich zum normalen Einkauf
  • Angebote nutzen: Konserven, Nudeln, Reis im Sale kaufen
  • Eigenmarken statt Markenprodukte: Qualität ist oft gleich, Preis niedriger
  • DIY statt Fertigprodukte: Notfallkerzen selbst gießen, Müsliriegel selbst backen
  • Gebraucht kaufen: Campingkocher, Rucksäcke oft günstig auf Kleinanzeigen
  • Rotation nutzen: Vorräte in den Alltag integrieren spart Geld (nichts verdirbt)
  • Tauschbörsen: Mit anderen Preppern tauschen statt alles neu kaufen

Kostenbeispiel für eine Person (10 Tage Vorrat):

  • Wasser: 10 Euro
  • Lebensmittel: 50 Euro
  • Erste-Hilfe-Set: 20 Euro
  • Taschenlampen + Batterien: 15 Euro
  • Campingkocher: 20 Euro
  • Hygieneartikel: 10 Euro
  • Gesamt: ca. 125 Euro

Verteilt über 2-3 Monate belastet das dein Budget kaum.

Fazit: Deine Checkliste ist dein Kompass

Krisenvorsorge wirkt komplex – aber mit einer klaren Checkliste wird sie machbar. Du musst nicht alles sofort haben. Wichtig ist, dass du anfängst.

Jedes abgehakte Feld bringt dich näher an echte Sicherheit. Jedes Teil deiner Vorbereitung gibt dir ein Stück Kontrolle zurück. Und wenn die Krise kommt – und sie wird kommen, in irgendeiner Form – wirst du vorbereitet sein.

Dein erster Schritt heute: Drucke diese Checkliste aus. Geh sie Punkt für Punkt durch und markiere, was du schon hast. Dann wähle die drei dringendsten Punkte und setze sie in den nächsten 7 Tagen um.

Krisenvorsorge ist kein Luxus, sondern Verantwortung – für dich selbst und die Menschen, die dir wichtig sind. Du hast jetzt die komplette Übersicht. Jetzt geht es nur noch ums Umsetzen.

Fang heute an. Schritt für Schritt. Du schaffst das.