Warum du jetzt einen Notvorrat anlegen solltest

Die Regale sind voll, der Supermarkt um die Ecke – warum solltest du Lebensmittel horten?

Weil Normalität fragiler ist, als wir denken. Ein längerer Stromausfall, Unwetter, Pandemien, Lieferkettenprobleme – all das haben wir in den letzten Jahren erlebt. Nicht als postapokalyptische Szenarien, sondern als reale Alltagskrisen. Und jedes Mal waren die Regale in Rekordzeit leer.

Einen Notvorrat anzulegen ist keine Paranoia, sondern vernünftige Vorsorge. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) empfiehlt es offiziell. Es geht nicht darum, dich auf den Weltuntergang vorzubereiten, sondern darauf, 10 Tage ohne Einkaufen auszukommen. Das ist der Unterschied zwischen Stress und Gelassenheit.

Das Beste: Du musst kein Vermögen ausgeben und keinen Bunker bauen. Mit ein paar klugen Entscheidungen und etwas Planung baust du dir einen Vorrat auf, der dich und deine Familie im Ernstfall versorgt – und nebenbei deinen Alltag entspannter macht.

Wie viel Notvorrat brauchst du wirklich?

Die offizielle Empfehlung: 10 Tage Vorrat pro Person. Klingt viel? Ist es gar nicht.

Realistische Ziele für den Einstieg:

  • 3 Tage: Absolutes Minimum für kurzfristige Versorgungsengpässe
  • 7 Tage: Guter Standard für die meisten Haushalte
  • 10-14 Tage: Empfohlenes Maß für solide Krisenvorsorge
  • Längerfristig (1-3 Monate): Für intensive Prepper oder besondere Risikolagen

Fang klein an. Besser 3 Tage Vorrat, der existiert, als ein perfekter 3-Monats-Plan, der nie umgesetzt wird.

Grundregel pro Person für 10 Tage:

  • 20 Liter Wasser (2 Liter täglich)
  • 3,5 kg Getreideprodukte (Nudeln, Reis, Haferflocken, Brot)
  • 4 kg Gemüse und Hülsenfrüchte
  • 2,5 kg Obst und Nüsse
  • 2,6 kg Milch und Milchprodukte
  • 1,5 kg Fisch, Fleisch oder Eier
  • 0,4 kg Fette und Öle

Diese Zahlen stammen vom BBK und decken den durchschnittlichen Kalorienbedarf. Du musst sie nicht akribisch einhalten – sie sind ein Orientierungsrahmen.

Die besten Lebensmittel für deinen Notvorrat

Nicht alle Lebensmittel eignen sich gleich gut. Dein Notvorrat sollte diese Kriterien erfüllen:

Checkliste für gute Notvorrats-Lebensmittel:

  • Lange Haltbarkeit (mindestens 1 Jahr, besser länger)
  • Kein Kühlbedarf
  • Einfache oder keine Zubereitung nötig
  • Nährstoffreich und sättigend
  • Du isst sie tatsächlich gerne (kein Punkt, Vorräte anzulegen, die du nie anrührst)

Grundnahrungsmittel: Die Basis deines Vorrats

Getreideprodukte – langfristige Energielieferanten:

  • Nudeln (verschiedene Sorten): Haltbarkeit 2-3 Jahre, vielseitig, sättigend
  • Reis (weiß hält länger als Vollkorn): 2-3 Jahre, Grundlage vieler Gerichte
  • Haferflocken: 1-2 Jahre, perfekt für Frühstück und Notfallriegel
  • Mehl: 1 Jahr, zum Backen von Brot und Pfannkuchen
  • Knäckebrot, Zwieback: 1-2 Jahre, sofort essbar, keine Zubereitung

Warum diese Auswahl? Getreide liefert komplexe Kohlenhydrate, hält dich satt und ist preiswert. Kombiniert mit Hülsenfrüchten bekommst du alle essentiellen Aminosäuren.

Proteinquellen: Kraft und Sättigung

Hülsenfrüchte – pflanzliches Protein:

  • Linsen (rot, grün, braun): 2 Jahre, kochen schnell, proteinreich
  • Kichererbsen: 2 Jahre, Basis für Hummus und Currys
  • Bohnen in Dosen (Kidney, weiße Bohnen, schwarze Bohnen): 3-5 Jahre, sofort essbar
  • Erbsen getrocknet: 2 Jahre, Suppengrundlage

Tierische Proteine:

  • Thunfisch in Dosen: 3-5 Jahre, Omega-3, sofort essbar
  • Makrele, Sardinen in Öl: 3-5 Jahre, nährstoffreich
  • Corned Beef, Rindfleisch in Dosen: 3-5 Jahre
  • Eier (H-Eier): Etwa 4 Wochen ungekühlt haltbar
  • Dauerwurst (Salami, Landjäger): Mehrere Monate

Praxistipp: Vegetarier und Veganer setzen auf Hülsenfrüchte, Nüsse und eventuell Proteinpulver mit langer Haltbarkeit.

Gemüse und Obst: Vitamine und Abwechslung

Gemüse:

  • Tomaten in Dosen (passiert, stückig): 2-3 Jahre, Basis für Soßen
  • Mais in Dosen: 2-3 Jahre
  • Erbsen und Karotten in Dosen: 2-3 Jahre
  • Rotkohl, Sauerkraut in Gläsern: 2-3 Jahre, probiotisch
  • Gemüsebrühe (Pulver oder Würfel): 1-2 Jahre, für Geschmack und Suppen

Obst:

  • Pfirsiche, Ananas, Birnen in Dosen: 2-3 Jahre
  • Apfelmus: 2-3 Jahre
  • Trockenfrüchte (Rosinen, Aprikosen, Datteln): 6-12 Monate, energiereich
  • Nüsse (Mandeln, Walnüsse, Cashews): 6-12 Monate, gesunde Fette

Wichtig: Auch in Krisenzeiten brauchst du Vitamine. Dosenobst und -gemüse verlieren durch Erhitzung zwar Nährstoffe, sind aber besser als nichts.

Milchprodukte und Fette

Milchprodukte:

  • H-Milch: 6-9 Monate ungekühlt
  • Milchpulver: 1-2 Jahre, platzsparend
  • Hartkäse in Dosen: 1-2 Jahre
  • Kondensmilch: 1-2 Jahre, für Kaffee und Desserts

Fette und Öle:

  • Olivenöl, Rapsöl: 1-2 Jahre, wichtig für Vitaminaufnahme
  • Kokosfett: Sehr lange haltbar, zum Braten
  • Butter in Dosen (Ghee): 2-3 Jahre
  • Margarine (in Dosen): 1-2 Jahre

Warum Fette wichtig sind: Sie liefern essentielle Fettsäuren, machen Mahlzeiten schmackhafter und helfen, fettlösliche Vitamine (A, D, E, K) aufzunehmen.

Extras: Geschmack, Moral und Energie

Gewürze und Aromen:

  • Salz, Pfeffer, Paprika, Currypulver, Knoblauchpulver
  • Brühwürfel, Soßenbinder
  • Essig (unbegrenzt haltbar), Sojasauce

Süßes für die Moral:

  • Honig: Praktisch unbegrenzt haltbar, antibakteriell
  • Zucker: Unbegrenzt haltbar
  • Schokolade, Kekse: 6-12 Monate, psychologisch wichtig
  • Marmelade: 1-2 Jahre

Schnelle Energie und Notfallsnacks:

  • Müsliriegel, Energieriegel
  • Nussmischungen
  • Trockenfrüchte

Fertiggerichte für Notfälle:

  • Ravioli, Gulasch, Eintöpfe in Dosen
  • Tütensuppen, Instant-Nudeln
  • Fertig-Reis-Gerichte (kalt essbar)

Warum Fertiggerichte? In echten Krisen fehlt dir oft Energie oder Möglichkeit zum Kochen. Etwas, das du kalt essen oder nur mit heißem Wasser zubereiten kannst, ist Gold wert.

Wasser: Das Wichtigste überhaupt

Ohne Essen überlebst du Wochen – ohne Wasser nur Tage. Wasser ist der kritischste Punkt deines Notvorrats. Alles über Wasserlagerung, Filtration und Notfall-Wasserquellen erfährst du in unserem umfassenden Ratgeber zur Wasservorsorge im Notfall.

Wasserbedarf pro Person:

  • 2 Liter pro Tag zum Trinken
  • Zusätzlich 1-2 Liter für Hygiene und Kochen (wenn möglich)
  • Für 10 Tage: 20 Liter Trinkwasser pro Person

Wie du Wasser lagerst:

  • Kauf Mineralwasser in Kisten oder großen Flaschen
  • Lagere kühl und dunkel (Wasser selbst verdirbt nicht, aber Plastik kann bei Hitze Stoffe abgeben)
  • Notiere das MHD und rotiere regelmäßig
  • Bei Platzmangel: Stapelbare Wasserkisten nutzen

Alternative: Wasserfilter und Aufbereitung

  • Wasserfilter (z.B. Sawyer, Katadyn) können aus Regenwasser oder Flusswasser Trinkwasser machen
  • Entkeimungstabletten (Micropur) als Backup
  • Wasserkocher oder Campingkocher zum Abkochen

Praxistipp: Hast du eine Badewanne? Im Notfall kannst du sie mit Wasser füllen (direkt nach Bekanntwerden der Krise, bevor Leitungen ausfallen). Das ist kein Trinkwasser, aber nutzbar für Hygiene.

So baust du deinen Notvorrat schrittweise auf

Du musst nicht heute 200 Euro im Supermarkt lassen. Baue deinen Vorrat systematisch auf.

Schritt 1: Bestandsaufnahme – Was hast du schon?

Geh durch deine Küche und liste auf:

  • Welche haltbaren Lebensmittel hast du bereits?
  • Wie lange würdest du damit aktuell auskommen?
  • Was fehlt komplett?

Typisches Ergebnis: Die meisten haben schon 2-3 Tage Vorrat, ohne es zu wissen. Nudeln, ein paar Konserven, Reis – oft ist mehr da, als man denkt.

Schritt 2: Wochenplan erstellen

Überlege dir, was du in 10 Tagen essen würdest, wenn du nicht einkaufen könntest.

Beispiel-Wochenplan für Notvorrat:

  • Tag 1: Nudeln mit Tomatensoße aus der Dose, Mais, Thunfisch
  • Tag 2: Reis mit Bohnen und Gemüse aus Dosen
  • Tag 3: Haferflocken zum Frühstück, Dosensuppe zu Mittag, Brot mit Hartkäse
  • Tag 4: Linsen-Curry mit Reis und Kokosmilch
  • Tag 5: Ravioli aus der Dose, Obstsalat aus Dosenfrüchten
  • Tag 6: Chili con Carne (Kidneybohnen, Tomaten, Mais), Reis
  • Tag 7: Gemüseeintopf, Knäckbrot, Nüsse

Dieser Plan hilft dir, gezielt einzukaufen statt wahllos Konserven zu stapeln.

Schritt 3: Schrittweiser Einkauf

Strategie: Jede Woche ein Thema

  • Woche 1: Getreidevorrat (Nudeln, Reis, Haferflocken)
  • Woche 2: Wasservorrat (2 Kisten Mineralwasser)
  • Woche 3: Proteine (Thunfisch, Bohnen in Dosen, Linsen)
  • Woche 4: Gemüse in Dosen (Tomaten, Mais, Erbsen)
  • Woche 5: Obst und Süßes (Dosenfrüchte, Nüsse, Honig)
  • Woche 6: Fette und Extras (Öl, Gewürze, Fertiggerichte)

Budget-Tipp: Rechne mit 10-15 Euro pro Woche zusätzlich zum normalen Einkauf. Nach 2-3 Monaten hast du einen soliden Grundvorrat.

Schritt 4: Rotation einbauen (First-In-First-Out)

Dein Notvorrat sollte kein statisches Lager sein, sondern in deinen Alltag integriert.

So funktioniert Rotation:

  • Kaufe neue Vorräte und stelle sie hinten ins Regal
  • Nimm zum Kochen immer die älteren Vorräte von vorne
  • Ersetze verbrauchte Vorräte beim nächsten Einkauf
  • Prüfe alle 6 Monate das MHD und verbrauche Lebensmittel, die bald ablaufen

Vorteil: Dein Vorrat bleibt frisch, nichts verdirbt, und du sparst Geld, weil du Lebensmittel nutzt statt wegzuwerfen.

Lagerung: So bleibt dein Notvorrat lange haltbar

Die besten Lebensmittel nützen nichts, wenn sie falsch gelagert verderben.

Die idealen Lagerbedingungen

Temperatur: 10-20°C (kühl, aber nicht eiskalt)

  • Zu warm: Lebensmittel verderben schneller
  • Zu kalt (unter 0°C): Konserven können platzen

Luftfeuchtigkeit: Unter 60% (trocken)

  • Zu feucht: Schimmel, Rost an Dosen, Pappkartons werden weich

Licht: Dunkel lagern

  • Licht zersetzt Vitamine und Fette werden ranzig

Belüftung: Gute Luftzirkulation verhindert Schimmel

Wo du Vorräte lagern kannst

Gute Lagerorte:

  • Keller (wenn trocken)
  • Vorratskammer, Abstellraum
  • Unter dem Bett in verschließbaren Boxen
  • Kleiderschrank (untere Fächer)
  • Garage (nur im Winter, Sommer zu heiß)

Schlechte Lagerorte:

  • Direkt über der Heizung
  • Im feuchten Keller (Schimmelgefahr)
  • Auf dem Dachboden (Hitze im Sommer)
  • Direkt am Fenster (Licht und Temperaturschwankungen)

Platzspar-Tipps:

  • Stapelbare Vorratskisten nutzen
  • Vakuumbeutel für Getreideprodukte
  • Regale an Wänden installieren
  • Platz unter Treppen, Betten, Sofas nutzen

Schutz vor Schädlingen

Vorbeugung:

  • Lebensmittel in luftdichten Behältern lagern (besonders Getreide, Mehl, Nüsse)
  • Regelmäßig kontrollieren und aufräumen
  • Keine offenen Lebensmittel rumstehen lassen
  • Frische Vorräte in verschlossenen Originalbehältern lagern

Bei Befall:

  • Befallene Lebensmittel sofort entfernen
  • Lagerort gründlich reinigen
  • Pheromonfallen für Lebensmittelmotten nutzen
  • Lorbeerblätter oder Nelken schrecken Schädlinge ab (kein 100%iger Schutz, aber hilft)

Haltbarkeit: Was bedeutet das MHD wirklich?

Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) ist KEIN Verfallsdatum.

Was das MHD aussagt:

  • Bis zu diesem Datum garantiert der Hersteller optimale Qualität
  • Danach ist das Lebensmittel nicht automatisch schlecht

Wie lange Lebensmittel tatsächlich halten:

  • Konserven: 3-5 Jahre, oft deutlich länger (solange die Dose intakt ist)
  • Nudeln, Reis: 2-3 Jahre, oft 5+ Jahre
  • H-Milch: 6-9 Monate, ungeöffnet oft 12 Monate+
  • Honig: Praktisch unbegrenzt
  • Salz, Zucker: Unbegrenzt
  • Öl: 1-2 Jahre (wird ranzig, wenn es schlecht riecht – nicht mehr verwenden)

Die Sinnesprüfung – so erkennst du, ob etwas noch gut ist:

  1. Sehen: Sieht es normal aus? Schimmel? Verfärbungen? Aufgeblähte Dose?
  2. Riechen: Riecht es frisch oder unangenehm/sauer/ranzig?
  3. Schmecken: Kleiner Probier-Biss – schmeckt es normal?

Absolute Ausnahmen (NIE nach Ablauf essen):

  • Frischfleisch, Fisch (nicht für Notvorrat relevant, nur Konserven)
  • Rohe Eier (falls du welche lagerst)
  • Produkte mit sichtbarem Schimmel (außer bei Hartkäse – großzügig wegschneiden)

Praxistipp: Teste mal bewusst ein Lebensmittel 6 Monate nach MHD. Du wirst merken: Meistens völlig in Ordnung.

Notvorrat für besondere Bedürfnisse anpassen

Jeder Haushalt ist anders. Pass deinen Vorrat an deine Situation an.

Mit Babys und Kleinkindern

Zusätzlich einplanen:

  • Babynahrung (Gläschen, Milchpulver) für mindestens 2 Wochen
  • Windeln (großzügiger Vorrat)
  • Feuchttücher
  • Spezielle Snacks (Quetschies, Reiswaffeln)

Wichtig: Babys haben andere Nährstoffbedürfnisse. Verlasse dich nicht auf “normale” Lebensmittel – halte spezielle Babynahrung bereit.

Mit älteren oder kranken Personen

Berücksichtige:

  • Weiche, leicht kaubare Lebensmittel (falls Kauprobleme)
  • Spezielle Diäten (zuckerfrei bei Diabetes, natriumarm bei Bluthochdruck)
  • Trinknahrung (hochkalorisch, bei Appetitlosigkeit)
  • Ausreichend Flüssigkeit (ältere Menschen trinken oft zu wenig)

Bei Lebensmittelunverträglichkeiten

Glutenfrei:

  • Reis, Quinoa, Mais, Hirse statt Weizennudeln
  • Glutenfreie Haferflocken, Reiswaffeln
  • Kichererbsen- oder Linsennudeln

Laktosefrei:

  • Pflanzenmilch (Hafer-, Mandel-, Kokosmilch in Tetrapacks)
  • Laktosefreie H-Milch
  • Margarine statt Butter

Vegetarisch/Vegan:

  • Fokus auf Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen
  • Pflanzliche Proteinquellen (Tofu in Dosen, Sojageschnetzeltes)
  • Vitamin B12-Supplement (gerade in Krisen wichtig)

Mit Haustieren

Deine Tiere brauchen auch Vorräte!

Pro Haustier für 10 Tage:

  • 10 kg Trockenfutter (oder entsprechend Nassfutter in Dosen)
  • Wasser (auch Tiere brauchen 2 Liter pro Tag, je nach Größe)
  • Leckerlis (für Moral und Training)
  • Medikamente (falls das Tier welche braucht)

Kochen ohne Strom – Alternativen für den Notfall

Dein Vorrat nützt wenig, wenn du bei Stromausfall nichts zubereiten kannst.

Kochgeräte für Notfälle:

  • Campingkocher (Gas oder Benzin): Kompakt, funktioniert überall
  • Spirituskocher: Günstig, einfach, geruchsarm
  • Holzofen, Kamin: Falls vorhanden, Gold wert
  • Grill (Gas oder Kohle): Funktioniert draußen
  • Einkochtopf, Weckgläser: Für langfristige Vorratshaltung selbstgemachter Gerichte

Brennstoff lagern:

  • Gaskartuschen (je nach Kocher, 10-20 Stück)
  • Brennspiritus (1-2 Liter)
  • Holzkohle oder Brennholz
  • Streichhölzer, Feuerzeuge (mehrfach, wasserdicht verpackt)

Kalte Mahlzeiten – für den Fall, dass du gar nicht kochen kannst:

  • Brot mit Aufstrich (Marmelade, Honig)
  • Konserven direkt aus der Dose (Ravioli, Thunfisch)
  • Müsli mit H-Milch
  • Nüsse, Trockenfrüchte, Riegel

Wichtig: Übe VORHER mit deinem Campingkocher. Im Notfall willst du nicht zum ersten Mal rausfinden, wie das Ding funktioniert.

Häufige Fehler beim Notvorrat – und wie du sie vermeidest

Fehler 1: Nur haltbare, aber ungenießbare Lebensmittel kaufen Wenn dir Dosenbohnen nicht schmecken, wirst du sie auch in der Krise nicht essen. Kaufe, was du magst.

Fehler 2: Alles auf einmal kaufen und dann vergessen Rotation ist entscheidend. Integriere deinen Vorrat in den Alltag, sonst verdirbt er.

Fehler 3: Nur Hauptgerichte, keine Beilagen oder Gewürze Reis ohne Salz oder Soße ist grauenhaft. Denk an Geschmack und Abwechslung.

Fehler 4: Wasser vergessen Der häufigste Fehler überhaupt. Ohne Wasser sind alle Vorräte nutzlos.

Fehler 5: Keinen Plan haben, wie man den Vorrat nutzt Du musst wissen, was du im Notfall zubereiten kannst. Schreib Rezepte auf, die nur mit Vorratszutaten funktionieren.

Fehler 6: Keine Kochmöglichkeit ohne Strom Ein Campingkocher kostet 20 Euro und kann in der Krise lebensrettend sein.

Fehler 7: Alles im Keller lagern – der dann überflutet wird Verteile deinen Vorrat auf mehrere Orte (Keller + Wohnung + Auto).

Dein 7-Tage-Starter-Notvorrat: Die Einkaufsliste

Du willst sofort loslegen? Hier ist eine kompakte Einkaufsliste für 1 Person, 7 Tage.

Wasser:

  • 14 Liter Mineralwasser (2 Liter/Tag)

Getreide:

  • 500 g Nudeln
  • 500 g Reis
  • 500 g Haferflocken
  • 1 Packung Knäckbrot

Proteine:

  • 3 Dosen Thunfisch
  • 2 Dosen Kidneybohnen
  • 2 Dosen weiße Bohnen
  • 500 g Linsen

Gemüse:

  • 3 Dosen Tomaten (passiert)
  • 2 Dosen Mais
  • 2 Dosen Erbsen und Karotten
  • 1 Glas Sauerkraut

Obst:

  • 2 Dosen Pfirsiche oder Ananas
  • 200 g Rosinen
  • 200 g Nüsse (gemischt)

Milchprodukte:

  • 6 Packungen H-Milch (à 1 Liter)

Fette:

  • 1 Flasche Olivenöl
  • 1 Glas Kokosöl

Extras:

  • Salz, Pfeffer, Gewürze
  • 1 Glas Honig
  • 5 Müsliriegel
  • 1 Packung Schokolade (für die Moral)

Kosten: Etwa 40-60 Euro (je nach Marke und Angeboten)

Von der Vorratsplanung zur Routine

Ein Notvorrat ist kein Projekt, das du einmal abhakst. Er sollte Teil deines Lebens werden.

So machst du Krisenvorsorge zur Gewohnheit:

  • Kaufe bei jedem Wocheneinkauf 2-3 haltbare Artikel extra
  • Koche einmal pro Woche ein Gericht nur aus Vorräten (testet die Praxistauglichkeit)
  • Setze dir halbjährlich einen Reminder: “Vorrat prüfen und rotieren”
  • Rede mit Familie/Mitbewohnern über den Plan – alle müssen wissen, wo was ist

Der beste Zeitpunkt: Jetzt. Nicht nach der nächsten Krise, wenn die Regale leer sind.

Fazit: Dein Notvorrat ist mehr als Krisenvorsorge

Einen Notvorrat anzulegen gibt dir Sicherheit, Unabhängigkeit und Gelassenheit. Du weißt: Was auch kommt, du bist vorbereitet.

Aber es geht um mehr als Krisen. Ein gut geführter Vorrat spart Geld (weniger spontane Einkäufe), reduziert Stress (immer was im Haus) und gibt dir Handlungsfähigkeit zurück.

Du musst nicht perfekt sein. Fang klein an. Ein paar Konserven mehr beim nächsten Einkauf. Eine Kiste Wasser. Ein Sack Reis. Schritt für Schritt baust du dir ein Sicherheitsnetz auf.

Dein erster Schritt heute: Geh in deine Küche und mach eine Bestandsaufnahme. Wie viele Tage könntest du mit dem, was du jetzt hast, auskommen? Schreib auf, was fehlt. Und beim nächsten Einkauf fängst du an, diese Lücken zu füllen.

Krisenvorsorge ist kein Luxus, sondern Verantwortung – für dich selbst und die Menschen, die dir wichtig sind. Und sie ist einfacher, als du denkst.