Was ist Prepping und warum ist es sinnvoll?

Prepping – das klingt für viele nach Bunker-Bau, Verschwörungstheorien und Weltuntergangsfantasien. Vergiss dieses Bild. Echtes Prepping ist einfach vernünftige Vorsorge für realistische Krisenszenarien.

Der Begriff kommt vom englischen „to prepare” (vorbereiten) und bedeutet nichts anderes, als sich auf Situationen vorzubereiten, in denen die normale Versorgung vorübergehend nicht funktioniert. Das kann ein mehrtägiger Stromausfall sein, ein Unwetter, das Straßen blockiert, eine Pandemie, die Lieferketten unterbricht, oder eine Evakuierung wegen eines Chemieunfalls.

Die Realität zeigt: Solche Krisen passieren. Nicht ständig, aber regelmäßig genug, dass Vorbereitung vernünftig ist. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) empfiehlt offiziell, dass jeder Haushalt einen Vorrat für mindestens 10 Tage haben sollte.

Prepping ist kein Hobby für Paranoide – es ist Verantwortung für dich selbst und deine Familie. Und das Beste: Es muss weder kompliziert noch teuer sein. Dieser Leitfaden zeigt dir, wie du als Anfänger realistisch und ohne Übertreibung startest.

Prepping-Mindset: Die richtige Einstellung für Krisenvorsorge

Bevor du irgendwelche Ausrüstung kaufst, ist die wichtigste Frage: Wie denkst du über Krisen?

Schlechtes Prepping-Mindset:

  • “Ich muss mich auf die Zombie-Apokalypse vorbereiten.”
  • “Ich vertraue niemandem und muss alleine überleben.”
  • “Ich brauche die teuerste Ausrüstung, sonst macht es keinen Sinn.”
  • “Die Welt wird untergehen, also habe ich ständig Angst.”

Gutes Prepping-Mindset:

  • “Ich bereite mich auf wahrscheinliche Szenarien vor – Stromausfall, Unwetter, Versorgungsengpässe.”
  • “Gemeinschaft und Nachbarschaftshilfe sind meine stärksten Ressourcen.”
  • “Ich fange mit dem Nötigsten an und baue schrittweise auf.”
  • “Vorbereitung gibt mir Ruhe und Selbstwirksamkeit statt Angst.”

Der entscheidende Unterschied: Prepping sollte dir Sicherheit und Gelassenheit geben – nicht Panik und Paranoia. Du bereitest dich auf das Wahrscheinliche vor, nicht auf Hollywood-Szenarien.

Die 5 Säulen des Preppings für Anfänger

Gutes Prepping ruht auf fünf Säulen. Als Anfänger solltest du in jeder Säule eine Grundausstattung aufbauen.

1. Wasser – Die wichtigste Ressource

Warum zuerst Wasser? Ohne Essen überlebst du Wochen – ohne Wasser nur 3 Tage.

Minimum für Anfänger:

  • 2 Liter Trinkwasser pro Person pro Tag
  • Für 7 Tage = 14 Liter pro Person
  • Bei einer 4-köpfigen Familie = 56 Liter Wasser

Wie du startest:

  • Kaufe Mineralwasser in Kisten (günstig und lange haltbar)
  • Lagere kühl und dunkel
  • Rotiere regelmäßig (trinke altes Wasser, ersetze durch neues)

Erweiterter Schritt:

  • Wasserfilter anschaffen (z.B. Sawyer Mini, LifeStraw)
  • Wasserentkeimungstabletten als Backup
  • Plane, wo du im Notfall zusätzliches Wasser herbekommen könntest (Fluss, See, Regenwasser)

Budget: 10-20 Euro für Wasser, 20-40 Euro für einen einfachen Wasserfilter

2. Nahrung – Haltbarer Vorrat für mindestens 7 Tage

Was du brauchst: Pro Person für 7 Tage etwa:

  • 2,5 kg Getreideprodukte (Nudeln, Reis, Haferflocken)
  • 3 kg Gemüse und Hülsenfrüchte (Konserven, Linsen, Bohnen)
  • 1,5 kg Obst und Nüsse (Trockenfrüchte, Dosenobst, Nüsse)
  • 2 kg Milchprodukte (H-Milch, Milchpulver)
  • 1 kg Proteine (Thunfisch, Fleisch in Dosen, Eier)
  • 0,3 kg Fette (Öl, Butter in Dosen)

Die besten Anfänger-Lebensmittel:

  • Nudeln: Lange haltbar, günstig, vielseitig
  • Reis: Grundnahrungsmittel, fast unbegrenzt haltbar
  • Konserven: Bohnen, Mais, Tomaten, Thunfisch – sofort essbar
  • H-Milch: 6-9 Monate ungekühlt haltbar
  • Haferflocken: Frühstück ohne Kochen möglich
  • Nüsse und Trockenfrüchte: Energiereich, lange haltbar
  • Honig: Praktisch unbegrenzt haltbar, Energielieferant

Wie du deinen Vorrat aufbaust:

  • Kaufe jede Woche beim normalen Einkauf 2-3 haltbare Artikel extra
  • Nach 8-12 Wochen hast du einen soliden 7-Tage-Vorrat
  • Nutze das First-In-First-Out-Prinzip: Neue Vorräte nach hinten, alte zuerst verbrauchen

Budget: 50-80 Euro für einen 7-Tage-Grundvorrat (einmalig), dann 10-15 Euro/Woche zum Aufbau

3. Wärme und Schutz – Überleben bei Kälte und Wetter

Warum wichtig? Bei Stromausfall im Winter hast du keine Heizung. Bei Evakuierung brauchst du Schutz vor den Elementen.

Grundausstattung für zu Hause:

  • Warme Decken (Wolldecken, Schlafsäcke)
  • Warme Kleidung in Schichten (Thermounterwäsche, Fleece, Winterjacke)
  • Kerzen, Teelichter (Licht und minimale Wärme)
  • Campingkocher oder Spirituskocher (zum Kochen und Heizen von Wasser)
  • Brennstoff (Gaskartuschen, Spiritus, Holz falls Kamin vorhanden)

Für Evakuierung (Bug-Out-Bag):

  • Schlafsack (temperaturangepasst)
  • Isomatte oder Rettungsdecke
  • Regenschutz (Poncho, Regenjacke)
  • Wechselkleidung
  • Zelt oder Tarp

Wichtig: Teste deine Ausrüstung! Verbringe mal eine Nacht ohne Heizung und nur mit deiner Notfallausrüstung. Du lernst schnell, was fehlt.

Budget: 30-100 Euro (abhängig davon, was du schon hast)

4. Erste Hilfe und Gesundheit – Medizinische Grundversorgung

Minimum:

  • Erste-Hilfe-Set (DIN 13164 für Auto, besser DIN 13169 für zu Hause)
  • Schmerzmittel (Ibuprofen, Paracetamol)
  • Desinfektionsmittel
  • Verbandsmaterial (Kompressen, Mullbinden, Pflaster)
  • Blasenpflaster (bei Evakuierung zu Fuß wichtig)
  • Persönliche Medikamente (mindestens 2 Wochen Vorrat)

Erweitert:

  • Durchfallmittel, Elektrolytpulver
  • Fieberthermometer
  • Pinzette, Schere
  • Antihistaminika (bei Allergien)
  • Wundsalbe, Brandsalbe

Noch wichtiger als Ausrüstung: Wissen!

  • Mach einen Erste-Hilfe-Kurs (8-16 Stunden, oft kostenlos oder günstig beim Roten Kreuz)
  • Frische ihn alle 2 Jahre auf
  • Lerne Grundlagen: Stabile Seitenlage, Druckverband, Herz-Lungen-Wiederbelebung

Budget: 30-50 Euro für Erste-Hilfe-Set, 40-60 Euro für Erste-Hilfe-Kurs

5. Wissen und Fähigkeiten – Die wichtigste Säule

Die Wahrheit: Du kannst alle Ausrüstung der Welt haben – wenn du nicht weißt, wie du sie nutzt, ist sie wertlos. Umgekehrt: Mit wenig Ausrüstung, aber viel Wissen kommst du weit. Ein durchdachter Notfallplan strukturiert deine Vorbereitung und gibt dir Handlungssicherheit.

Grundlegende Prepping-Skills für Anfänger:

Feuer machen:

  • Lerne, mit Streichhölzern, Feuerzeug, Feuerstahl Feuer zu machen
  • Übe bei verschiedenem Wetter (nass, windig)
  • Kenne Zundermaterialien (Birkenrinde, trockenes Gras, Kerzenwachs)

Wasser aufbereiten:

  • Wasser abkochen (mindestens 3 Minuten sprudelnd kochen)
  • Wasserfilter richtig nutzen
  • Wasserquellen identifizieren

Navigation:

  • Karte lesen (nicht nur Google Maps!)
  • Kompass nutzen
  • Alternative Routen in deiner Region kennen (falls Hauptstraßen blockiert)

Kochen ohne Strom:

  • Campingkocher bedienen
  • Kalte Mahlzeiten zubereiten
  • Lebensmittel haltbar machen (Einkochen, Trocknen)

Psychische Resilienz:

  • Stressbewältigung in Krisen
  • Entscheidungsfindung unter Druck
  • Mentale Stärke aufbauen

Wo du lernst:

  • YouTube-Tutorials (viele kostenlos)
  • Outdoor-Kurse (Bushcraft, Survival-Training)
  • Bücher und Blogs
  • Praktisches Üben (wichtigster Punkt!)

Budget: 0-100 Euro (viel ist kostenlos, Kurse kosten mehr)

Der Prepping-Anfänger-Plan: Die ersten 90 Tage

Hier ist ein realistischer 3-Monats-Plan, der dich von Null zur soliden Grundausstattung bringt.

Monat 1: Grundlagen schaffen

Woche 1: Planung und Bestandsaufnahme

  • Erstelle eine Liste: Welche Krisen sind in deiner Region wahrscheinlich? (Stromausfall, Unwetter, Hochwasser?)
  • Mache eine Bestandsaufnahme: Was hast du schon an Vorräten, Ausrüstung, Wissen?
  • Definiere dein Ziel: Für wie viele Tage willst du vorbereitet sein? (Starte mit 3-7 Tagen)
  • Lege wichtige Kontakte an (Notrufnummern, Familie, Nachbarn)

Woche 2: Wasser

  • Kaufe 14 Liter Wasser pro Person (für 7 Tage)
  • Finde einen geeigneten Lagerort (kühl, dunkel)
  • Recherchiere Wasserfilter (noch nicht kaufen, nur informieren)

Woche 3: Nahrung – Getreide und Grundlagen

  • Kaufe 2 kg Nudeln, 2 kg Reis, 1 kg Haferflocken
  • Kaufe 5-6 Konserven (Bohnen, Mais, Tomaten)
  • Plane, was du daraus kochen könntest

Woche 4: Nahrung – Proteine und Extras

  • Kaufe 5 Dosen Thunfisch, 2-3 Dosen Fleisch oder weitere Bohnen
  • Kaufe H-Milch (6 Packungen)
  • Kaufe Öl, Salz, Gewürze
  • Kaufe Nüsse, Trockenfrüchte, Honig

Zwischenbilanz: Du hast jetzt Wasser und Nahrung für 7 Tage. Damit bist du schon besser vorbereitet als 80% der Bevölkerung.

Monat 2: Ausrüstung und Kompetenzen

Woche 5: Licht und Energie

  • Kaufe 2-3 LED-Taschenlampen
  • Kaufe eine Stirnlampe
  • Kaufe Batterien (Vorrat für 2 Wochen)
  • Optional: Powerbank für Handy

Woche 6: Wärme und Kochen

  • Kaufe einen einfachen Campingkocher (Gas oder Spiritus)
  • Kaufe Brennstoff (5-10 Gaskartuschen oder 1 Liter Spiritus)
  • Kaufe Streichhölzer, Feuerzeuge (mehrere)
  • Teste den Campingkocher draußen

Woche 7: Erste Hilfe

  • Kaufe ein Erste-Hilfe-Set
  • Melde dich für einen Erste-Hilfe-Kurs an (Termin in den nächsten Wochen)
  • Lege persönliche Medikamente in deinen Notvorrat

Woche 8: Dokumente und Kommunikation

  • Kopiere alle wichtigen Dokumente (Ausweis, Geburtsurkunde, Versicherungen)
  • Lege sie wasserdicht in einer Mappe ab
  • Kaufe ein batteriebetriebenes Radio (oder Kurbelradio)
  • Lege 200-300 Euro Bargeld in kleinen Scheinen beiseite

Monat 3: Verfeinerung und Training

Woche 9: Bug-Out-Bag (Notfallrucksack)

  • Kaufe einen robusten Rucksack (40-60 Liter)
  • Packe ihn mit 72-Stunden-Ausrüstung (siehe Bug-Out-Bag Guide)
  • Stelle ihn griffbereit in Eingangsnähe

Woche 10: Notfallplan erstellen

  • Definiere Treffpunkte für deine Familie (primär und sekundär)
  • Erstelle Handlungsanweisungen für verschiedene Szenarien (Stromausfall, Feuer, Hochwasser)
  • Drucke den Plan aus, hänge ihn sichtbar auf

Woche 11: Training und Testen

  • Mache eine Notfallübung: Simuliere einen Stromausfall für 12-24 Stunden
  • Teste, wie lange du mit deinen Vorräten klarkommst
  • Identifiziere Lücken und verbessere

Woche 12: Nachbarschaft und Gemeinschaft

  • Sprich mit deinen Nachbarn über Krisenvorsorge
  • Tauscht Kontakte aus
  • Überlege, wie ihr euch im Notfall gegenseitig helfen könnt
  • Bau ein Netzwerk auf

Ergebnis nach 90 Tagen: Du hast eine solide Grundausstattung, einen Plan und erste Erfahrungen. Du bist jetzt ein Prepper – kein Anfänger mehr.

Prepping mit kleinem Budget: Spartipps für Einsteiger

Du denkst, Prepping ist teuer? Nicht unbedingt. Hier sind Strategien, wie du auch mit wenig Geld vorbereitest.

Spartipp 1: Priorisiere gnadenlos Konzentriere dich auf das Wichtigste: Wasser, Grundnahrungsmittel, Erste Hilfe. Verzichte am Anfang auf teure Gadgets.

Spartipp 2: Kaufe günstige Eigenmarken Nudeln von der Billig-Eigenmarke halten genauso lange wie Markenprodukte. Bei Konserven, Reis, Haferflocken kannst du viel sparen.

Spartipp 3: Nutze Angebote und Aktionen Kaufe haltbare Lebensmittel, wenn sie im Angebot sind. 20% Rabatt auf Konserven? Zuschlagen!

Spartipp 4: DIY statt kaufen

  • Erste-Hilfe-Set selbst zusammenstellen statt fertiges Set kaufen
  • Notfall-Kerzen aus Altöl und Docht selbst machen
  • Wasserfilter: Lerne, wie du Wasser abkochst (kostet nichts)

Spartipp 5: Gebraucht kaufen

  • Campingausrüstung (Kocher, Schlafsäcke, Rucksäcke) gibt’s günstig gebraucht
  • Flohmärkte, eBay Kleinanzeigen durchstöbern
  • Achte auf Qualität, auch bei Gebrauchtem

Spartipp 6: Kostenlose Skills Wissen ist die beste Investition – und vieles ist kostenlos:

  • YouTube-Tutorials
  • Bibliotheksbücher
  • Kostenlose Outdoor-Meetups
  • Üben, üben, üben

Spartipp 7: Tauschgeschäfte

  • Tausche mit anderen Preppern Ausrüstung oder Wissen
  • Gemeinsam kaufen (Mengenrabatt)

Beispiel-Budget für 3 Monate:

  • Wasser: 15 Euro
  • Lebensmittel: 60 Euro
  • Campingkocher + Brennstoff: 25 Euro
  • Taschenlampen + Batterien: 20 Euro
  • Erste-Hilfe-Set: 30 Euro
  • Rucksack (gebraucht): 30 Euro
  • Verschiedenes: 20 Euro

Gesamt: 200 Euro über 3 Monate = ca. 65 Euro/Monat

Das ist weniger als viele für Streaming-Abos ausgeben – und kann im Ernstfall dein Leben retten.

Häufige Anfängerfehler beim Prepping

Fehler 1: Alles auf einmal kaufen wollen Das überfordert dich finanziell und logistisch. Baue schrittweise auf.

Fehler 2: Nur Ausrüstung kaufen, aber nichts lernen Ein Wasserfilter nützt nichts, wenn du nicht weißt, wie man ihn benutzt. Investiere Zeit in Wissen.

Fehler 3: Unrealistische Szenarien vorbereiten Zombie-Apokalypse ist unwahrscheinlich. Stromausfall, Unwetter, Pandemien sind realistisch. Fokussiere dich darauf.

Fehler 4: Vorräte kaufen, die du nicht magst Wenn du Dosenbohnen hasst, wirst du sie auch in der Krise nicht essen. Kaufe, was du gerne isst.

Fehler 5: Niemanden einweihen Wenn nur du weißt, wo die Vorräte sind und was im Notfall zu tun ist, bist du ein Single Point of Failure. Deine Familie muss Bescheid wissen.

Fehler 6: Vorräte anlegen und vergessen Rotation ist entscheidend. Nutze deine Vorräte im Alltag, ersetze sie, halte sie frisch.

Fehler 7: Fitness vernachlässigen Ein 20-kg-Rucksack ist nutzlos, wenn du nach 500 Metern zusammenbrichst. Körperliche Fitness ist Teil von Prepping.

Fehler 8: Isolation statt Gemeinschaft Der einsame Prepper-Bunker ist eine Fantasie. Echtes Überleben funktioniert in Gemeinschaft. Bau ein Netzwerk auf.

Prepping für verschiedene Szenarien

Als Anfänger solltest du dich auf die wahrscheinlichsten Szenarien konzentrieren:

Szenario 1: Stromausfall (3-7 Tage)

Was du brauchst:

  • Taschenlampen, Kerzen, Batterien
  • Campingkocher (Herd funktioniert nicht)
  • Lebensmittel, die ohne Kühlung haltbar sind
  • Batteriebetriebenes Radio (für Infos)
  • Bargeld (EC-Karten funktionieren nicht)

Was du tust:

  • Kühlschrank geschlossen halten (hält 4-6 Stunden kalt)
  • Handy-Akku schonen
  • Nachbarn checken (besonders ältere, kranke Menschen)

Szenario 2: Unwetter und Überschwemmung

Was du brauchst:

  • Sandsäcke (oder Müllsäcke mit Sand gefüllt)
  • Gummistiefel, wasserdichte Kleidung
  • Vorräte in oberen Stockwerken
  • Bug-Out-Bag gepackt (für schnelle Evakuierung)

Was du tust:

  • Warnmeldungen ernst nehmen (NINA-App, Radio)
  • Wichtige Dokumente griffbereit halten
  • Strom abschalten bei steigendem Wasser
  • Evakuierungsaufforderungen SOFORT befolgen

Szenario 3: Pandemie / Quarantäne

Was du brauchst:

  • Lebensmittelvorrat für 14-30 Tage
  • Medikamente, Erste-Hilfe-Material
  • Hygieneartikel (Seife, Desinfektionsmittel, Toilettenpapier)
  • Beschäftigungsmöglichkeiten (Bücher, Spiele, Hobbys)

Was du tust:

  • Soziale Kontakte reduzieren, aber nicht isolieren (Telefon, Video-Calls)
  • Tagesstruktur beibehalten
  • Mentale Gesundheit pflegen

Szenario 4: Evakuierung

Was du brauchst:

  • Bug-Out-Bag gepackt und griffbereit
  • Wichtige Dokumente in Kopie
  • Bargeld
  • Transportmittel (Auto, Fahrrad, zu Fuß)

Was du tust:

  • Ruhe bewahren, Plan ausführen
  • Treffpunkt aufsuchen
  • Haustiere nicht vergessen
  • Nachbarn informieren

Prepping und Familie: Krisenvorsorge mit Kindern

Wenn du Kinder hast, ändert sich deine Prepping-Strategie.

Besonderheiten:

  • Kindernahrung, Windeln, Spielzeug einplanen
  • Altersgerechte Kommunikation (nicht Angst machen, aber informieren)
  • Kinder in Übungen einbeziehen (spielerisch)
  • Jedes Kind trägt seinen eigenen kleinen Rucksack (gibt Verantwortung und Sicherheit)

Wie du mit Kindern über Prepping sprichst:

  • “Wir üben, was wir tun, wenn der Strom ausfällt – wie ein Abenteuer.”
  • “Wir haben Vorräte, damit wir immer genug zu essen haben, auch wenn der Supermarkt mal zu ist.”
  • “Wenn etwas passiert, wissen wir genau, was wir tun – das macht uns stark und sicher.”

Übungen mit Kindern:

  • Macht einen “Camping-Abend” zu Hause (ohne Strom, mit Taschenlampen)
  • Übt den Weg zum Treffpunkt
  • Lasst Kinder ihre eigenen Notfalltaschen packen

Von Anfänger zu Fortgeschritten: Die nächsten Schritte

Wenn du die Grundlagen stehen hast, kannst du weitergehen:

Fortgeschrittene Prepping-Themen:

  • Langzeit-Lebensmittellagerung (Einkochgläser, Vakuumieren, Mylar-Beutel)
  • Alternative Energiequellen (Solarpanels, Generator)
  • Selbstverteidigung und Sicherheit
  • Gemüseanbau und Selbstversorgung
  • Erweiterte Erste-Hilfe-Skills (Tactical First Aid, Wilderness Medicine)
  • Funkgeräte und Kommunikation
  • Jagen, Fischen, Fallenstellen (nur legal und mit Lizenz!)

Aber: Mach erst die Basics bombensicher, bevor du dich in Spezialthemen vertiefst.

Prepping-Community: Netzwerk aufbauen

Prepping funktioniert am besten in Gemeinschaft.

Wo du Gleichgesinnte findest:

  • Lokale Prepper-Gruppen (Facebook, Meetup)
  • Outdoor- und Survival-Kurse
  • Schützenvereinen, Selbstversorger-Initiativen
  • Online-Foren und Blogs

Was ein gutes Netzwerk bietet:

  • Austausch von Wissen und Erfahrungen
  • Gemeinsamer Kauf von Ausrüstung (Mengenrabatt)
  • Gegenseitige Hilfe im Ernstfall
  • Motivation und soziale Unterstützung

Wichtig: Meide extremistische oder gewaltverherrlichende Gruppen. Gutes Prepping ist defensiv, kooperativ und realistisch.

Fazit: Prepping ist kein Sprint, sondern ein Marathon

Prepping für Anfänger muss nicht kompliziert, teuer oder angstbesetzt sein. Es ist eine schrittweise Vorbereitung auf realistische Szenarien – und es gibt dir Sicherheit, Selbstwirksamkeit und Gelassenheit.

Die wichtigsten Takeaways:

  • Starte mit den Basics: Wasser, Nahrung, Erste Hilfe
  • Baue schrittweise auf, überfordere dich nicht
  • Wissen ist wichtiger als Ausrüstung
  • Gemeinschaft ist stärker als Isolation
  • Übe regelmäßig und teste deine Vorbereitung

Dein erster Schritt heute: Kaufe beim nächsten Einkauf 3 Liter Wasser und 2 Packungen Nudeln extra. Das ist der Anfang. Der Rest kommt Schritt für Schritt.

Prepping ist kein Zeichen von Angst – es ist ein Zeichen von Verantwortung. Du übernimmst Kontrolle über deine Sicherheit. Und das ist gut so.

Bleib vorbereitet, bleib handlungsfähig – bleib im Survival Mode.